Loslassen

Loslassen

Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden. Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.“ Jack Kornfield

Um Seelenfrieden zu erlangen, ist es essentiell zu wissen, was ich loslassen möchte. Es geht weniger ums Tun, sondern um das Sein um die Haltung und darum, was ich weg lasse oder sein lasse, um dem inneren Frieden nicht mehr im Weg zu stehen.

Loslassen ist ein unerlässlicher Baustein für den inneren Frieden und das innere Glück!

Wenn ich Gedanken loslassen kann, werde ich ruhiger. Wenn ich Sorgen loslassen kann, wird es leichter in mir. Wenn ich belastende Gefühle wahrnehmen und spüren kann, gehen sie ihrer Wege und ich kann sie loslassen.

Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher.
Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher.
Wenn du ganz loslässt, bist du frei.“ Ajahn Cha

Ich kann die Welt, Situationen und Menschen so lassen, wie sie sind, weil ich die Erwartungen losgelassen habe daran, wie die Welt, die Menschen oder das Leben meiner Meinung nach sein sollten, damit ich glücklich bin. Ich kann alles dafür tun, dass meine Welt um mich herum meinen inneren Werten entspricht. Wenn ich alles dafür getan habe, dann kann ich oslassen und dem, was kommt, mit tiefer innerer Ruhe begegnen.

Glück findet sich nicht mit dem Willen oder durch grosse Anstrengung. Es ist immer schon da, vollkommen und vollendet, im Entspannen und Loslassen.Gendün Rinpoche

Es gibt gute Wege, sich im Loslassen zu üben. Einige davon möchte ich Euch hier mit geben.

  • Sich nicht vergleichen, mit Nichts und Niemandem! Wenn wir mit Anderen im Wettbewerb stehen, finden wir immer Menschen, die scheinbar klüger, besser, schöner oder attraktiver sind. Dabei macht niemand auf der Welt die Dinge genau so wie ich, es spricht niemand in genau derselben Stimmfarbe, wie ich sie habe und alles, was ich bin und tue, bin und tue ich auf meine unvergleichliche Art und Weise – und sei es auch noch so unperfekt. Das Wichtigste ist, dass ich es bin, die sich darin zeigt. Wenn ich aufhöre, mich zu vergleichen, werde ich innerlich sehr ruhig in mir und der Blick nach rechts und links fällt weg und ruht einzig und alleine auf mir und meiner eigenen Entwicklung. Das heißt nicht, dass ich egozentrisch werde. Ich höre nur auf, mich mit anderen zu vergleichen, denn das verursacht Stress. Ich vergleiche mich nur noch mit mir selbst. Vergleiche mit Anderen setzen sehr unter Druck. Wenn ich mich selbst so unvollkommen annehmen kann, wie ich bin, kann ich Vergleiche und Wettbewerb loslassen. Das erleichtert ungemein.
  • Erkennen, dass ich so, wie ich bin, gut bin. Gut genug. Ich kann mir auch ein Mantra daraus machen: „Ich tue genug. Ich habe genug. ich bin genug!“ Wenn ich aufschreibe, was ich befürchte, dann werden mir viele Ängste davor, nicht gut genug zu sein, bewusst und ich kann sie besser loslassen.Alte Wunden werden so sichtbar und können geheilt werden, Wenn ich die Angst, nicht gut genug zu sein, und den Stress, den sie verursacht, loslassen kann, wird es leichter in mir.

Wir haben Angst loszulassen, wir haben Angst, wirklich zu leben, weil leben lernen loslassen lernen bedeutet. Es liegt eine tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollten.“ Sogyal Rinpoche

  • Akzeptieren, dass alles im Wandel ist! Leiden entsteht meist durch den Widerstand gegen das, was ist und die Nichtakzeptanz dessen, was gerade vor mir liegt.
  • Gefühle fühlen, aber sich nicht hinein fallen lassen! Aus ihnen lernen und an ihnen wachsen, das ist die Botschaft, die Gefühle uns mit geben möchten. Meditation ist eine gute Möglichkeit, ruhig zu atmen und sich den Gefühlen in Liebe zuzuwenden.
  • Stille Augenblicke! Wenn wir ohne Termine, ohne Stress und Hetze sind, dann können wir bewusst still werden, für äußere Ruhe sorgen, um zu uns selbst zu kommen. In der Stille hören wir unsere innere Stimme besser. In der Stille können wir im Hier und Jetzt ankommen. Es genügen jeden tag ein paar Minuten der Stille. Wir werden diese Momente lieben lernen und nicht mehr missen möchten.

Wenn ich loslasse, was ich bin,
werde ich, was ich sein könnte.
Wenn ich loslasse, was ich habe,
bekomme ich was ich brauche.“
Lao Tse

  • Sich mit guten Menschen umgeben! Es ist wichtig, zu schauen, wo ich Menschen begegne, die mir nicht gut tun. Und dann sollte ich das so weit es mir möglich ist, auf das Notwendigste reduzieren. Toxische Menschen haben die Macht, die eigene Stimmung auf Null zu setzen. Es ist wichtig, mit was oder mit wem ich mich umgebe, weil es auf uns ausstrahlt und wirkt, auch wenn uns das meist sehr viel später erst bewusst wird.
  • Grenzen deutlich machen! Öfter mal Nein sagen! Nein ist ein ganzer Satz. Und zeigt meine Grenzen auf. Ich muss mir meiner Grenzen erst einmal bewusst werden, weil ich sei selbst ständig überschreite. Dass dies dann auch Andere tun, ist nur folgerichtig. Wenn ich meine Grenzen schützen lerne und Nein sage, wenn sie jemand verletzt, dann werde ich selbstbewusster und kann die Erwartungen, die andere an mich stellen, bei ihnen lassen und einfach loslassen.
  • Ordnung und Struktur schaffen! Genies sollen zwar das Chaos beherrschen und dennoch tut es gut, seine Dinge geordnet zu haben, weil man dadurch sehr viel weniger Zeit für das Suchen verbringt und dann mehr übrig hat für stille Momente, die gut tun. Ablenkungen stressen und Struktur erleichtert. Auch wenn wir uns von Dingen trennen und sie dadurch loslassen, wird es uns leichter. Jeden Tag eine Sache weg zu werfen, erleichtert. Denn es sind nicht die Dinge, die uns erfüllen. Es sind Menschen, Momente der Liebe und Erlebnisse, die wir erinnern und die uns glücklich machen.
  • Den Fokus auf das Gute ausrichten! Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wenn wir uns ausrichten und unseren wahren Bedürfnissen folgen, können wir Stress und Widerstand loslassen. Und wenn wir dann noch das loslassen, was uns Druck macht und unser Leben schwer macht, Sorgen, Gedanken, Situationen und Umstände, dann wird es immer leichter in uns.

Erst wenn man seine Lebensgeschichte mit allen daran geknüpften Hoffnungen und Ängsten loslässt, und allen vergangenen Kummer, kann der Geist zur Ruhe kommen und das Herz sich öffnen.“ Jack Kornfield

  • Lieben, was ist! Akzeptanz macht innerlich ruhig! Nicht kämpfen gegen das, was ist! Widerstand lässt leiden. Vielleicht müssen wir etwas verändern oder etwas loslassen, wenn wir es nicht lieben können. Und doch ist „Annahme und Liebe“ der einzige Weg zu innerem Frieden!
  • Sein Bestes geben! Und dann loslassen, mehr ging nicht in diesem Moment, sonst hättest du mehr gegeben!
  • Hilfreiche Rituale entwickeln! Eine Tasse Tee am Morgen, eine kurze Zeit der Stille am Abend, ein Spaziergang zwischen der Arbeit und dem Zuhause. Finden, was mir gut tut und mich ruhig werden lässt. Gedanken loslassen. Rituale lenken den Blick nach innen statt nach außen, weil sie uns durch das gewohnte Ruhe und Sicherheit vermitteln und somit den Blick nach innen erst ermöglichen.
  • Sorgen niederschreiben! Dann sind sie aus dem Kopf draußen und der ist freier. Und dann eine zeit vereinbaren mit sich selbst, wann man sich dem Geschriebenen zuwendet. Darin entdeckt man oft eigene Muster, die man nur auflösen kann, wenn und weil man sie erkannt hat.
  • Die Vergangenheit loslassen! Was war, ist geschehen. was sein wird, wissen wir nicht. Wir haben immer nur den Augenblick, der uns gehört.

„Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt!“ Dalai Lama

© Marion Schronen

Kommentare sind geschlossen.