Gesundheit
„Da es für die Gesundheit sehr förderlich ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ Voltaire
Wir alle möchten gesund sein und in der meisten Zeit sind wir das auch. Gesundheit nehmen wir normalerweise als selbstverständlich hin. Erst, wenn wir krank werden, spüren wir, wie kostbar das Gut Gesundheit und welche Gnade sie ist.
Wenn wir gesund sind, sind wir in unserer Mitte, dann ist alles in guter Balance in uns. Körper, Geist und Seele fühlen sich in einer Einheit. Und aus einer solchen Einheit heraus können wir den Seelenfrieden deutlich spüren, der in uns lebt. Es dient dem Seelenfrieden, wenn wir gesund sind. Wenn ein Meschen in seiner Erkrankung Akzeptanz und Geborgenheit empfinden kann, dann ist auch darin Seelenfrieden möglich. Nur durch Kampf, egal auf welcher Ebene dieser Kampf statt findet, erlöscht der innere Frieden.
Wir sind von Geburt an darauf angelegt, gesund zu sein. Krankheit ist eine Dysbalance. Manchmal ist sie angeboren, manchmal kommt sie sehr früh manchmal später. In jedem Fall ist Krankheit weder eine Strafe Gottes noch ein Produkt meines schlechten Karmas. Es ist, was es ist: Krankheit. Meist können wir etwas dagegen unternehmen und werden wieder gesund. Manchmal gelingt uns das nicht und wir müssen lernen, mit der Erkrankung um zu gehen. Das ist eine große Herausforderung und es gibt Tage, an denen uns die Akzeptanz gelingt und Tage, an denen wir verzweifeln und bitter werden.
Was Gesundheit in dieser nun schon über ein Jahr andauernden Krise bedeutet, haben wir schmerzlich vor Augen geführt bekommen und wir spüren die Auswirkungen noch immer. Was bedeuten Gesundheit und Krankheit für mich persönlich? Habe ich mich damit auseinandergesetzt, was Sterben für mich bedeutet? Jeder hat ein Recht auf Verdrängung und niemand muss sich mit solchen Fragen auseinander setzen. Es dient der Bewusstheit, wenn wir es tun und es lässt einen gelassener die Krisenzeiten bestehen.
Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation ist Gesundheit „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Die WHO hat in dieser Definition die Dimension der Seele vergessen, da sie sicher nicht fassbar ist für diese wissenschaftliche Institution oder keine Rolle spielt.
Was gesund macht und erhält, das erforscht die Salutogenese – ein höchst interessantes Forschungsfeld, das den Fokus bewusst verlagert auf das, was gesund macht und erhält und geht weg von dem Erforschen dessen, was krank macht. Glückliche Menschen sind nachweislich gesünder und leben länger, haben einen ruhigeren Herzschlag und mehr gute Hormone in sich.
Nach Voltaire ist es das „glücklich sein„, das gesund erhält – und mittlerweile gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass bspw. ständiger Pessismismus Alzheimer begünstigen kann. Also hatte Voltaire recht, als er das damals sagte. Nur was Glück ist, das ist für jeden etwas anderes.
Essentiell ist für uns alle die Gesundheit an Körper, Geist und Seele. Und auch das Eingebundensein in gute und stärkende Beziehungen, das die Seele gesund hält. All das hängt eng miteinander zusammen. Alle drei sind miteinander verbunden und das eine drückt das andere aus.
Wir müssen für unseren Körper, den Geist und unsere Seele sorgen:
- Wir sollten unserem Körper genügend und gute Nahrung geben, ausreichend zu trinken, guten und gesunderhaltenden Schlaf, viel Bewegung, und im Wechsel Anspannung und Entspannung geben. Jeder hat sicher andere Dinge, die dem eigenen Körper gut tun. Wichtig ist es, den Körper zu erforschen und auf seine Stimme zu lauschen und ihm dann das zu geben, wonach er verlangt und was ihn gesund hält. Es ist auch bedeutsam, der intuitiven Kraft unseres Körpers zu (ver)trauen und immer mehr der eigenen Intuition zu lauschen und zu vertrauen.
- Unserem Geist müssen wir genügend Literatur geben, Aufgaben und Herausforderungen oder was immer unser Geist braucht, um angeregt zu sein. Und das gerade so viel, dass er weder über- noch unterfordert ist. Im Überfordertsein kann es zu einem Burnout kommen, wenn die Überforderung quantitativ und qualitativ über eine lange zeit hinweg besteht. Im Unterfordertsein kann es zu einem Boreout kommen, was genau so quälend ist. Wichtig ist es auch, den Geist auf gute Gedanken hin auszurichten und unserem Geist gute Gedanken zu geben. Negative Gedanken oder Sorgen machen auf Dauer krank. Das ist mittlerweile erwiesen. Ein gesunder Geist ist ausgeglichen und auf das Schöne und Gute hin fokussiert, ohne das Leid zu ignorieren. Hilfreich sind wir aber nur dann, wenn wir friedvoll in unserem Geist und in unserer Seele sind, weil wir nur nur so Konflikten begegnen können, egal auf welcher Ebene sie statt finden. Der Geist birgt sehr viele Kräfte und kann heilend auf den Körper einwirken.
- Unserer Seele mögen wir gute Beziehungen geben, eine Hinwendung zu ihr und sie mit stärkenden Glaubenssätzen nähren. Wir sollten sie achten, auf unsere innere Stimme lauschen und voller Mitgefühl, Geduld, Gelassenheit und Liebe sein. Das sind die Urqualitäten der Seele.
- Unseren Freunden und in unseren Beziehungen sollten wir aufeinander achten und uns sagen, wie sehr wir einander lieben. Gute Beziehungen und ein gutes soziales Netz wirken besonders intensiv und gesundheitserhaltend auf die Beziehung.
Was uns gesund erhält, das wissen wir selbst am besten. Manche brauchen den Aufenthalt in der Natur, um innerlich ruhig zu werden. Für wiederum andere ist es die Ruhe, die sie beim Lesen eines guten Buches spüren. Wieder andere brauchen viele gute Freunde, um gesund zu bleiben. Andere brauchen die Stille, um gesund zu bleiben an Körper, Geist und Seele.
Und manchmal braucht der Geist etwas anderes als die Seele, um gesund zu sein. Und der Körper wiederum etwas eigenes. Darauf sensibel achten zu lernen, ist eine schöne und spannende Aufgabe.
Ich wünsche uns allen, dass wir gesund sind und bleiben, an Körper Geist und Seele. Und dass, wenn der Körper schwächer wird, der Geist umso stärker ist, um den Körper wieder aufzurichten.
Wenn wir dem nachspüren möchten, was wir brauchen, dann ist es gut, wenn wir uns Zeit für Fragen nehmen:
- Wie gut sorge ich für meinen Körper? Für meinen Geist? Für meine Seele?
- Wie wichtig ist mir Gesundheit? In diesen drei Bereichen?
- Wie gehe ich mit Krankheit und Krank-Sein um? Der eigenen und der des Anderen?
- Umgebe ich mich mit stärkenden Gedanken, Bildern und Menschen?
- Achte ich darauf, gute Gedanken zu denken und mich auf das zu fokussieren, was ich an Fülle habe? Auch dann, wenn ich krank bin?
- Was hält mich gesund? Was macht mich (wieder) gesund?
Ich wünsche uns, dass wir Menschen um uns haben, die sich um uns und für uns sorgen – wenn man krank ist, ob an Körper, Geist oder Seele, tut es unendlich gut, wenigstens einen Menschen um sich zu spüren, der sorgt, kühlt, warm hält, Tee kocht, da ist, anregt, schweigt, aufmuntert, alles das, was man in jedem einzelnen Moment an Unterschiedlichem braucht. Ich wünsche uns, dass wir eben solche Menschen für andere sind.
Ich wünsche uns immer zu gesund machende und gesundheitserhaltende Gedanken und die Kraft, unseren Geist und unsere Seele immer darauf auszurichten. Ich wünsche uns die Neugierde, Entspannungsmethoden zu erlernen und dem Körper diese zugute kommen zu lassen. Ich wünsche uns das tiefe Wissen darum, was unser Körper, unser Geist und unsere Seele brauchen, ganz individuell, damit sie gesund sind und bleiben.
Mögen wir immer, ob in Gesundheit oder Krankheit, von Annahme und Zuversicht durchwebt sein und dadurch einen tiefen Seelenfrieden ermöglichen.
© Marion Schronen