Kraftworte-Kraftorte
Es gibt Momente in unserem Leben, in denen wir kraftlos und erschöpft sind. Dann sind Worte, die uns aufrichten, besonders nährend und wertvoll.
Nicht immer haben wir Menschen, die uns diese Worte schenken können. Vielleicht, weil sie selbst gerade sehr erschöpft sind. Vielleicht, weil sie mit anderen Dingen beschäftigt sind und uns darum nicht wahrhaftig sehen und sich uns zuwenden können.
Dann ist es gut, wenn wir einen Fundus an Worten haben, die uns alleine dadurch, dass wir sie lesen und in uns aufnehmen, wieder neue Kraft geben können.
Jeder hat seine ganz eigenen Worte, die besonders kraftspendend wirken. Sie sind für jeden unterschiedlich. Darum ist es wichtig, herauszufinden, welche Worte die eigenen Kraftworte sein können.
Hier eine kleine Auswahl:
Mut, Frieden, innere Stärke, Ausgeglichenheit, Freude, Lachen, Liebe, Leidenschaft, Geborgenheit, Phantasie, Nähe, Wärme, Dankbarkeit, Energie, Gelassenheit, Humor, Hoffnung, Kraft, Licht, Kreativität, Authentizität, Heilung, Vergebung, Berührung, Sanftheit, Ausgeglichenheit, innere Stärke, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Hingabe.
Wir wissen um die Macht der Worte. Worte haben eine ihnen innewohnende Kraft. Diese Kraft kann zerstören oder heilen. Worte sind eben nicht einfach nur zusammengesetzte Buchstaben. Sie werden ausgesprochen und machen etwas mit uns.
Es ist wichtig, dass wir für uns selbst herausfinden, welche Worte uns gut tun und welche Worte uns verletzen oder schlimme Erinnerungen auslösen, denn Worte lösen immer ein Gefühl, innere Bilder oder Vorstellungen, Erinnerungen und auch Sinneserfahrungen aus (man riecht manchmal, was man an Worten hört: „Uhu“, „Benzin“, „frisches Brot“). Und weil Worte das alles auslösen können, sollten wir uns der Macht von Worten bewusst sein und achtsam damit umgehen.
Es ist gut, wenn wir innehalten, bevor wir etwas sagen und achtsam sowohl mit uns selbst als auch mit anderen sprechen. Worte können leichte und wohlige Gefühle auslösen wie Liebe, Leidenschaft, Begeisterung, Zuversicht, Hoffnung aber eben auch das Gegenteil wie Hoffnungslosigkeit, Trauer, Einsamkeit und Verletzung. Darum können wir mit der Wahl unserer Worte vorsichtig umgehen und dadurch sowohl uns selbst als auch anderen Menschen Kraft schenken.
Kleine Übung zur Bewusstheit
Lies die folgenden Worte und stell dir die Worte innerlich vor. Spüre, was sie mit dir machen, was sie in dir auslösen, wie du dich fühlst, wenn du sie liest und sie spürst, sie in dich aufnimmst. Höre auf mit Lesen, wenn die Gefühle in dir zu stark und nicht auszuhalten sind.
Angst, Krankheit, Stress, Schuld, hässlich, Ohnmacht, Wut, hilflos, Ärger, Verzweiflung, Ekel,
Was hast du gespürt? Konntest du etwas in deinem Körper spüren? Eine Abneigung? War es auszuhalten? Was hast du in deinem Herzen, in deinem Inneren gespürt? Wurde es weit oder eng in dir? Wurde es leicht oder schwer?
Lese jetzt die folgenden Worte und stelle sie dir wiederum innerlich vor. Spüre in sie hinein und nimm sie tief in dich auf.
Leichtigkeit, Geliebt sein, Wohlbefinden, Freude, lachen, Heiterkeit, Anerkennung, Friede, Inspiration, Berührung, Geborgenheit
Was haben diese Worte in dir ausgelöst, in Körper uns Seele. Wurde es weit in dir oder eng?
Worte machen einen Unterschied! Und darum ist es not-wendig, besser auf sie zu achten. Achte darauf, wie du sprichst, achte darauf, welche Worte du in dich hinein lässt und welche du draußen lässt.
Inneres Mantra
Wir können uns Worte auswählen und sie zu einem inneren Mantra aneinander reihen. Drei Worte sind am besten. Hat man herausgefunden.
„Innere Kraft, Gesundheit und Wohlbefinden“. Wenn du tief atmest und diese drei Worte innerlich sprichst, dann entfalten sie eine Kraft. Dies kann man körperlich messen (u.a. Blutdruck, Puls, Hormone). Das haben mehrere Versuche von Neurowissenschaftlern gezeigt.
Wenn es zu dir passt und du spürst, dass etwas in dir zum Klingen kommt, dann mache es dir zur geistigen Gewohnheit, dieses innere Mantra zu dir zu sprechen. Alles, was wir täglich üben, geht immer tiefer in unser Unterbewusstsein und wird irgendwann zur Gewohnheit, weil es unser Inneres und messbar auch unsere Hirnströme verändert.
Worte haben eine große Bedeutung und Kraft. Und wir können wählen, wie wir diese Kraft einsetzen. Um das Gute und den Frieden zu mehren. Ich glaube, dass Worte eigentlich dazu erdacht und geschaffen wurden. Werden wir zu Schöpfern guter und kraftvoller Worte. Für uns selbst, die Menschen und diese Welt.
Kraft-Orte
So wie es Worte gibt, aus denen wir Kraft schöpfen, so hat jeder Mensch Orte, die ihn wieder aufrichten, mit neuer Kraft erfüllen, ihn trösten und wo er zur Ruhe kommen kann.
Niemand darf den Ort eines Anderen beurteilen und niemand kann sagen, ob es ein sinnvoller Kraftort ist oder nicht. Sinn macht der Ort, wenn er demjenigen Kraft schenkt, für den dieser Ort mit Kraft aufgeladen ist und das ist höchst individuell.
Kraft-Orte können sein:
- Ein Baum
- Ein Wald
- Eine Blumenwiese
- Eine Ecke im Garten
- Das eigene Bett
- Ein Buch
- Ein kleiner eigens gestalteter Meditationsplatz
- Eine Kirche
- Ein Friedhof
- Eine Burgruine
- Ein Dorfplatz
- Menschenmenge
- Ort ohne Menschen
- Tanz
- Stille
- Der Strand und das Meer
- Berge
- Ein Schmetterling
- In der Nähe eines geliebten Menschen
Es ist ein großes Geschenk, wenn man Orte für sich findet, an denen man zur Ruhe kommt, den Lärm und Stress des Tages abschütteln kann und neue Kraft findet oder an dem man sein darf, wie man ist, keine Rolle spielen und nicht funktionieren muss.
Gute Worte und gute Orte sind wie gute Freunde, an denen man Rast machen kann, um gestärkt weiter zu gehen.
© Marion Schronen