Fragen-Mehr davon

Fragen-Mehr davon

Wenn Ihr Fragen liebt und sie Euch inspirieren, werde ich Euch auch an dieser Stelle noch einmal einige meiner selbst entwickelten Fragen mit auf den Weg geben. Vielleicht entwickeln sich mehr Fragen – und irgendwann findet Ihr Eure Antworten darauf. Vielleicht.

Mein Lieblingsdichter Rainer Maria Rilke hat es in schönere Worte gekleidet, als ich es je könnte:

Über die Geduld

Man muss den Dingen  die eigene, stille  ungestörte Entwicklung lassen,  die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt  oder beschleunigt werden kann,  alles ist austragen – und  dann gebären…

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt  und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.  Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,  so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben mit dem Ungelösten im Herzen und versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben,  wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache  geschrieben sind.

 Es handelt sich darum, alles zu leben.

Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken,  eines fremden Tages  in die Antworten hinein.“

Und nun ein paar Fragen, in deren Antworten Ihr hineinleben könnt, Jede/r in der ureigenen inneren Dynamik.

  • Was bedeutet Freiheit für mich?
  • In welchen Bereichen brauche ich Freiheit und Autonomie – und in welchen brauche ich Nähe und Bindung?
  • Was brauche ich an Freiheitsgraden, um mich gut zu fühlen? Weiß mein/e Partner/in das? Sind wir sehr unterschiedlich in unseren Bedürfnissen nach Nähe und Autonomie? Wie gehen wir damit um?
  • Für welche Dinge und Aktivitäten möchte ich frei sein?
  • Besteht Freiheit für mich in Gedanken oder in Handlungen? Oder im Sein (Schmerzfreiheit)?
  • Was gibt es an Freiheiten in dem Land, in dem ich lebe? Schätze ich diese Freiheiten?
  • Wann empfinde ich mich eingeschränkt in meiner Freiheit?
  • Wo fängt die Freiheit des anderen an? Und wo begrenze ich meine?
  • Schließen sich Nähe und Freiheit in meinen Augen aus?
  • Kann ich den Anderen (frei) lassen (und so sein lassen), in dem, was er sagt und meint?
  • Ist Freiheit eine Bürde für mich?
  • Wo schenke ich mir selbst Freiheit?
  • Bin ich frei von der Anerkennung durch Andere?
  • Was ist äußere Freiheit für mich?
  • Was ist innere Freiheit für mich?
  • Kann ich frei Entscheidungen treffen?
  • Ist „Freiheit“ mein Wert oder „Nähe“? Oder beides? Welches ist mir ganz persönlich mehr wert?
  • Habe ich Angst vor Nähe? Kann ich mich öffnen und Nähe wirklich zulassen? Warum? Warum nicht?
  • Können Menschen in meiner Gegenwart frei äußern, was sie denken (auch wenn es meiner Meinung widerspricht), ohne von mir dafür angegriffen zu werden?
  • Wie fühle ich mich in der Gegenwart kontrollierender Menschen?
  • Wie geht es mir im Umgang mit Menschen, die mich frei sein lassen?

© Marion Schronen

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