Gedanken vorweg
Seelenworte – darunter verstehe ich nicht nur Worte wie Liebe, Mitgefühl, Verbundenheit, Sorgsamkeit, Achtsamkeit, sondern vor allem eine Grundhaltung, mit der ich spreche, aus der heraus ich lebe und anderen Menschen begegne. Viel wichtiger als jedes Wort ist die Haltung der Wertschätzung, mit der ich es ausspreche. Ein Wort kann zerstören oder aufbauen. Das liegt in meiner Hand.
Worte haben für jeden Menschen eine andere Bedeutung. Darum kann es sein, dass ich etwas ausspreche und damit einen anderen Menschen verletze, ohne dies zu wollen oder zu beabsichtigen. Dann ist es wichtig, sich über die unterschiedliche Bedeutung dieser Worte zu unterhalten. Nur so lernt man den Anderen kennen. Es liegt aber immer in meiner Verantwortung, wie ich spreche und mit welcher Haltung ich auf andere zugehe und ihnen begegne.
Wer Seelenworte verwendet, der redet aus seinem Inneren heraus, kennt sich selbst und ist zentriert, kann klar und offen kommunizieren, achtet sorgsam auf seine Worte, weil er die Bedeutung der Worte kennt und weiß, dass sie sowohl verletzen, krank machen als auch heilen können.
Wer sich der Seelenworte bedient, der spricht mit tiefem Mitgefühl und einer großen Güte. Es geht dem Menschen, der so spricht, um echte Begegnung und um einen wahrhaftigen Dialog.
Seelenworte sind wichtig, um Begegnungen friedvoll und mit Verständnis, Hingabe, Lauschen und Mitgefühl zu gestalten und dadurch die Welt friedvoller zu machen.
Wer so spricht, kann Konfliktgespräche mit Empathie führen, kann seine Position klar benennen und mit Verständnis für den Anderen bewahren.
Wer so spricht, kann seine Beziehungen tiefer gestalten, kann lauschen und achtsam sprechen.
Auf den folgenden Seiten habe ich Impulse zusammengestellt, die zu dieser Grundhaltung führen, aus der heraus ich Worte sprechen kann, die ihren Ursprung in einer inneren Ruhe, einem tiefen Mitgefühl und einer großen Güte haben. Es sind Grundhaltungen, wie ich sie selbst entwickelt habe, aber auch Modelle aus verschiedenen Richtungen (Therapie, Neurowissenschaft, Pädagogik). Ich wünsche Euch viel Freude damit.
Ich habe die Vision, dass wir alle mit viel mehr Liebe, Verständnis, Mitgefühl, Güte und einer tiefen inneren Ruhe miteinander reden lernen. Das wird die Welt verändern, denn wie wir reden, so gestalten wir unsere Beziehungen – und über die Art unserer Beziehungen gestaltet sich unser Glück und damit die Welt.
Wenn viel mehr Menschen viel friedvoller miteinander sprechen, sich wahrhaftig verstehen möchten und einander in Güte begegnen, dann macht das etwas mit uns und mit der Welt. Das habe ich selbst erfahren.
Diese Vision teile ich mit Euch, denn nur so werden wir Visionäre immer mehr.
© Marion Schronen